Wird in jungen Jahren versäumt, erforderliche Zahnstellungskorrekturen durchzuführen, ist dies im Erwachsenenalter nur mit deutlich mehr Aufwand und höheren Kosten möglich. So sollte beispielsweise bei Milchzahnlücken sichergestellt werden, dass der Platz für die späteren, bleibenden Zähne freigehalten wird. Je nach Alter des Kindes oder Jugendlichen und der individuellen Gebiss-Situation stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Welche die für Ihr Kind beste Alternative darstellt, erläutern wir in einem persönlichen Beratungsgespräch.
Herausnehmbare Zahnspangen – für Kinder und Jugendliche
Die lose im Mund liegenden Spangen stimulieren das Kieferwachstum und „trainieren“ Mundmuskulatur und Weichgewebe so, dass sich Zahnstellung und Bisslage positiv entwickeln.
Getragen werden die Spangen in der Regel nachts und einige Stunden am Tag. Bei eingehaltenen Tragezeiten ist die Wirkung herausnehmbarer Spangen sehr gut. Die Spangen werden individuell angefertigt und bestehen aus vielfarbigem Kunststoff ( Farbwahl erfolgt durch den Patienten ) mit Metalldrähten. Teilweise sind Federn und Mini-Schrauben eingearbeitet, so genannte aktive Elemente – um durch gezielten Druck die gewünschten Effekte zu erreichen.
Die Spange wird im Laufe der Zeit von uns regelmäßig angepasst. Wichtig ist daher, dass die vereinbarten Tragezeiten und regelmäßige Kontrolltermine eingehalten werden.
Festsitzende Zahnspangen – exakt dosierbare Zahnbewegungen
Festsitzende Spangen bestehen aus Brackets, die auf den Zähnen aufgeklebt sind und durch einen Draht verbunden werden. Durch die Einstellung des Drahtes lassen sich die Kräfte, die auf die Zähne einwirken, exakt dosieren. Das geht am besten mit modernen superelastischen Hightech-Bögen aus weicherem Material, das durch Temperaturunterschiede im Mund aktiviert wird. Komplizierte Zahnbewegungen und eine filigrane Feinjustierung der Zahnstellung lassen sich so erzielen. Die Verbindungsdrähte müssen nach 4-8 Wochen ausgetauscht werden. Statt Metallbrackets lassen sich auch unauffälligere Keramikbrackets verwenden.
Ganzheitliche sanfte Kieferorthopädie
Das Ziel der ganzheitlichen Kieferorthopädie ist die Harmonisierung des Kauorgans unter Ausschaltung schädlicher Einflüsse durch den Lippen- und Wangentonus oder Zungenfehlfunktionen. Dazu gehören u.a. auch das Erkennen von schädlichen Angewohnheiten wie z.B. Daumenlutschen, Nuckeln und Lippenbeißen. Solche so genannten „Habits“ können Fehlfunktionen des Kiefers und der Zähne begünstigen. Es wird ein „passiv“ wirkendes herausnehmbares Behandlungsgerät getragen, der Bionator. Diese Apparatur besteht eigentlich nur aus zwei Drahtbügeln, welche von einem grazilen Kunststoffkörper zusammengehalten werden. Bei der Bionator-Therapie werden alle wichtigen Reflexmechanismen beeinflußt, um natürliche – also gesunde – Verhältnisse wiederherzustellen.